DIESEL
Benannt wird Diesel nach Rudolf Diesel, der als Erfinder des Dieselmotors gilt. Diesel ist ein in Dieselmotoren genutzter flüssiger Kraftstoff, der aus Gasöl hergestellt wird. Dieses wird großteils durch Destillation von Rohöl als Mitteldestillat gewonnen. Die Hauptbestandteile des Dieselkraftstoffes sind unter anderem Alkane, Cycloalkane und aromatische Kohlenwasserstoffe mit etwa 10 bis 22 Kohlenstoff-Atomen pro Molekül und einem Siedebereich zwischen 150 °C und 390 °C. Seine Zusammensetzung ähnelt der von Heizöl und kann je nach Einsatzzweck variieren. Im Vergleich zu Benzin ist Dieselkraftstoff deutlich weniger entzündlich und flüchtig (führt also auch zu wesentlich niedrigeren Verdunstungsemissionen). Bei der Verbrennung von Diesel entstehen hauptsächlich Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf, aber auch diverse giftige Luftschadstoffe.
Ein wichtiges Qualitätskriterium für Dieselkraftstoff ist die Cetanzahl, ein Maß für die Zündwilligkeit des Kraftstoffs. Ein Dieselkraftstoff muss bereits seit 2000 eine Cetanzahl von mindestens 51 aufweisen (davor mindestens 49). Hochwertigere Kraftstoffe erreichen freilich höhere Werte von z. B. 60 oder in besonderen Fällen (Synthesekraftstoffe) sogar bis zu 80. Eine hohe Zündwilligkeit ist für die Verwendung in Motoren (vor allem in schnell laufenden) wichtig, um eine gleichmäßige und vollständige Verbrennung erreichen zu können.
Dieselkraftstoff darf in Deutschland nur in den Verkehr gebracht werden, wenn er die Dieselnorm DIN EN 590 erfüllt. Nach DIN EN 590 dürfen dem Dieselkraftstoff bis zu sieben Volumenprozent (7%) Biodiesel in Form von FAME beigemischt werden. Der beigemischte Biodiesel muss wiederum die Anforderungen der deutschen Biodiesel-Norm DIN EN 14214 erfüllen. Dieselkraftstoff B7 ist heute Standardkraftstoff für Kraftfahrzeuge mit Dieselmotorischen Antrieb in Deutschland. Und auch in der EU sind über 99% des vermarkteten Dieselkraftstoffes B7. Die meisten Zapfsäulen sind entsprechend gekennzeichnet.
Diesel B7 Premium hat gegenüber dem Standard Diesel eine höhere Cetanzahl, die das Kaltstartverfahren des Motors verbessert. Das zusätzliche Premium-Additivpaket kann den Kraftstoffverbrauch im Durchschnitt um bis zu 2,5% senken. Zudem ist Diesel B7 Premium sehr schwefelarm und so werden Rauch- und Partikelemissionen deutlich verringert. Das Additivpaket sorgt dafür, dass die Einspritzdüsen sauber bleiben und schützen die Kraftstoffpumpen durch die verbesserte Schmierfähigkeit. Die Verbrennung wird dadurch effizienter und schadstoffärmer.
Diesel ohne Bio-Anteil ist ein schwefelfreier Dieselkraftstoff ohne Fame (Bio-Anteil), bei dem auf den gesetzlichen Bioquotenpflichtanteil von 7% verzichtet wird. Im Vergleich zum Diesel B7 ergibt sich dadurch eine höhere Lagerstabilität. Es bilden sich weniger Ablagerungen. Auch im Tank des Fahrzeugs können sich so keine Verunreinigungen absetzen und Filter oder Leitungen verstopfen. Der Treibstoff besticht außerdem mit seiner extremen Kältefestigkeit. Der Diesel B0 ist für alle Dieselmotoren geeignet und entspricht der Kraftstoffnorm DIN EN 590.
Biodiesel ist ein Kraftstoff, in seiner Verwendung dem Dieselkraftstoff für entsprechend ausgelegte Motoren geeignet. Er kann aus Pflanzenölen und aus biogenen Rest- und Abfallstoffen durch Umesterung hergestellt werden. Chemisch handelt es sich um Fettsäuremethylesther (FAME, englisch fatty acid methyl ester). Bei Beimischung von Biodiesel zu konventionellem Dieselkraftstoff wird das Produkt, je nach Höhe des Biodieselanteils bezeichnet. So bezeichnet man reinen Biodiesel als B100.
Bei Winterdiesel handelt es sich um speziell behandelten Kraftstoff, dem Additive zugesetzt werden. Das geschieht schon in der Raffinerie. Herstellung und Zusätze verleihen dem Kraftstoff eine höhere Kältefestigkeit. Er wird also fit gemacht für winterliche Bedingungen.
Ermittelt wird der Grenzwert über die sogenannte Filtrierbarkeitsgrenze. Das bedeutet, dass der Diesel einen Kraftstofffilter mit definierter Maschenweite in einer vorgegebenen Zeit durchlaufen muss. Diese Filtrierbarkeitsgrenze wird vom CFPP-Wert, dem „Cold Filter Plugging Point“, definiert. Er bestimmt den Temperaturwert, ab dem der Prüffilter unter den oben genannten Bedingungen verstopft.
Dieser CFPP-Wert gilt jedoch nicht nur für Winterdiesel, sondern für alle Dieselkraftstoffe. In Deutschland bekommt man in der Zeit vom 16. November bis zum 28. Februar an allen Tankstellen automatisch Winterdiesel. Der Kraftstoff muss gemäß der europäischen Norm DIN EN 590 bis zu Temperaturen von minus 20 Grad frostsicher sein. Bereits zwischen dem 1. Oktober und dem 15. November sowie zwischen dem 1. März und dem 14. April kommt Übergangsdiesel in den Tank, der Temperaturen bis minus 10 Grad aushält, ohne dass sich Paraffinkristalle bilden. Den Rest des Jahres kommt Sommerdiesel in den Tank, der mindestens bis 0 Grad Celsius nicht ausflockt.
Die Anforderungen an Winterdiesel in Deutschland sind in der Dieselkraftstoff-Norm DIN EN 590 wie folgt festgelegt:
Bezeichnung | CFPP-Wert | Zeitraum |
---|---|---|
Sommerdiesel | 0 °C | 15.04. – 30.09. |
Übergangszeit | −10 °C | 01.10. – 15.11. |
Winterdiesel | −20 °C | 16.11. – 28.02. |
Übergangszeit | −10 °C | 01.03. – 14.04. |
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